Noch immer gefragt: Expatriates in China
Trotz der globalen Wirtschaftskrise expandieren viele Unternehmen weiterhin nach China. Deshalb steigt dort die Nachfrage nach Expatriates: 37 Prozent der Unternehmen planen, die Anzahl ihrer Expatriates in China innerhalb der nächsten zwölf Monate zu erhöhen. Nur 14 Prozent wollen weniger Mitarbeiter in die Volksrepublik entsenden – hauptsächlich, um Kosten zu sparen. Das ergab eine aktuelle Studie der Personalmanagement-Beratung Hewitt unter 177 in China tätigen Unternehmen.
Topmanager aus westlichen Ländern verdienen am besten
Spitzenverdiener unter den Expatriates sind Topmanager aus westlichen Ländern mit Jahresgesamtbezügen von durchschnittlich 400.667 US Dollar. Chinesische Führungskräfte auf derselben Hierarchieebene, die aus dem Ausland zurückgekehrt sind, erhalten hingegen im Schnitt nur 347.175 US Dollar im Jahr. Im mittleren Management beträgt die Differenz der Jahresgesamtbezüge zwischen einer Führungskraft aus dem westlichen Ausland (129.471 US Dollar) und einem chinesischen Rückkehrer (81.822 US Dollar) mehr als 47.000 US Dollar. Damit ist das Gehalt des Expatriates aus dem Westen mehr als 50 Prozent höher als das seines Kollegen mit chinesischem Pass.
Gehälter von Expatriates aus dem Westen steigen am geringsten
Die Gehälter der Expatriates aus dem Westen steigen – verglichen mit dem Gehaltsanstieg von lokal angestellten Ausländern und Rückkehrern – mit 2,6 Prozent am geringsten. Die größten Gehaltserhöhungen erhalten lokal angestellte Ausländer mit 4,2 Prozent. Auch für dieses Jahr erwarten die Unternehmen mit 3,3 Prozent geringere Gehaltssteigerungen für Expatriates aus westlichen Ländern als für lokal angestellte Ausländer mit 5,6 Prozent.
Rückkehrer erhalten seltener eine Krankenversicherung
Rückkehrer nach China kommen wesentlich seltener in den Genuss einer Krankenversicherung durch ihren Arbeitgeber als Expatriates aus anderen Ländern: Während die befragten Unternehmen rund drei Viertel der heimgekehrten Chinesen eine Krankenversicherung zahlen, tun sie dies bei sämtlichen Expatriates. Ebenso profitieren nur 70 Prozent der Rückkehrer von einer Lebensversicherung, während mehr als 95 Prozent der Expatriates aus aller Welt diese Zusatzleistung erhalten.
Lokal angestellte Ausländer sind die größte Gruppe
Gut ein Viertel der Expatriates kommt aus westlichen Ländern; 2008 lag ihr Anteil bei 21 Prozent. Gleichzeitig arbeiten mit knapp sieben Prozent weniger Expatriates aus Hongkong und Singapur in China als vor zwei Jahren. Damals waren es noch zwölf Prozent. Die größte Gruppe unter den Expatriates sind lokal angestellte Ausländer, also Ausländer die mit chinesischen Verträgen unter definierten „lokalen“ Bedingungen arbeiten (China-hired Foreigners). Ihr Anteil liegt bei gut 50 Prozent. Unter den Topmanagern sind die Expatriates aus westlichen Ländern mit knapp 40 Prozent die größte Gruppe, gefolgt von den China-hired Foreigners mit
knapp 34 Prozent und Expatriates aus Hongkong und Singapur mit gut 14 Prozent.
Lokalisierung auf dem Vormarsch
Immer mehr Unternehmen setzen auf Lokalisierung: Entweder stellen sie die Verträge ihrer Expatriates auf lokale Kontrakte um oder sie rekrutieren für eine bislang von einem Expatriate besetzte Position einen lokalen Mitarbeiter. Vor drei Jahren hatte mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen noch gar kein Lokalisierungs-Konzept; heute haben fast 50 Prozent der Firmen einen Lokalisierungsprozess initiiert oder geplant. „Mit dem Lokalisierungsprozess beginnen die Unternehmen, wenn sie etwa drei bis fünf Jahre in China tätig sind. Allerdings wagen es viele westliche Firmen nicht, Schlüsselpositionen wie die eines Geschäftsführers oder Finanzleiters mit lokalen Mitarbeitern zu besetzen“, sagt Marco Reiners, Vergütungs- und Asienexperte bei Hewitt Associates.
Falls Sie Interesse an der Studie „China Expat C&B 2009“ der Personalmanagement-Beratung Hewitt haben, wenden Sie sich bitte an Marco Reiners (Fon: +49 89 88 987-313; E-Mail: [email protected]).
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