Wirtschaftskrise als Chance für neue Ära des Kapitalismus – Open Source Version des Kapitalismus

Februar 17, 2009 on 9:51 pm

Abschied vom Turbo Kapitalismus ?

Ich bin heute durch ein sehr interessantes Dossier auf Noreena Hertz aufmerksam geworden. Sie ist Professorin für Globalisierung an der Rotterdam School of Maagement und Cambridge Dozentin mit Wikipedia Eintrag http://en.wikipedia.org/wiki/Noreena_Hertz
Sie schreibt, dass die Krise eine neue Form des Kapitalismus hervorbringen werde. National wie international wird er sich durch Kooperation und ein breites Verständnis von Wohlstand auszeichnen. Genauer gesagt, vermutet Sie, dass Ihre These eintreffen wird. Um einige interessante Passagen zu zitieren:
„ Ich glaube nicht, dass wir heute einfach nur eine neue Variante der russischen Krise erleben, der Dotcom-Krise oder der japanischen Krise. Diese Krisen sind allesamt geschehen. Sie hatten Konsequenzen, aber sie haben Wirkung weder auf die Ideologien noch auf die Grundzüge von Politik und Wirtschaft erzeugt. In dieser ersten Krise der Globalisierung zählt jedermann zu den Verlierern: Sie trifft die Angestellten, sie trifft die einfachen wie auch die qualifizierten Arbeiter.Sie trifft die reichen und die ganz reichen sowie die Kinder, die in nächster Generation noch dafür bezahlen.  Sie geht in ihren Auswirkungen sehr tief, wird viele Menschen überall auf der Welt negativ beeinflussen. Sie ist zugleich so offensichtlich ein Ausdruck dessen, was passiert, wenn private Institutionen ihr Profitstreben über alles andere stellen, und ist dermaßen verknüpft mit den fehlerhaften Doktrinen der vergangenen 30 Jahre, dass ich glaube: Sie hat das Zeug dazu, einen radikalen Wandel des Kapitalismus auszulösen, einen radikalen Wandel der Beziehungen zwischen Regierungen, Geschäftswelt und der Gesellschaft. Und das ist eine Gelegenheit, die wir beim Schopfe packen müssen.”
Ihren Glauben macht sie dabei an den folgenden 5 Punkten fest:
1. Weltweit herrscht, Verärgerung, Missmut, Zorn und Resignation über das was vorgefallen ist im Rahmen der Finanzkrise. Doch der Zorn der Öffentlichkeit richtet sich mittlerweile nichtmehr nur gegen rücksichtlose, egoistische Banker, sonder stellt die breite Form der Top Manager mit an den Pranger für die rücksichtslose Selbstbedienungsmentalität, welche sie sich in Form von Millionengehältern gönnen, währenddessen sie Mitarbeiter entlassen. Oder gegen Unternehmen, die signifikante Gewinne einfahren wie bspw. im Energiesektor, aber unwillig sind, einen Teil davon an Ihre Kunden weiterzugeben, denen es schlechtergeht. Investoren die Unternehmen übernehmen mit minimalem Kapitaleinsatz, indem sie die betrieblichen Pensionsfonds zur Finanzierung ausschlachten. Für das Jahr 2009 erwartet sie zunehmende Proteste der Öffentlichkeit auf breiter Front.

2. Die Regierungen haben ein Mandat erhalten, um in die Wirtschaft einzugreifen. Ein Mandat wie es in den letzten 3 Jahrzehnten nicht notwendig war. Die Machtbalance zwischen Unternehmen und Gesellschaft/ Politik hat sich in den letzten Wochen / Monaten dramatisch verschoben. Wir lesen, wie Politiker die Banker an die Kandare nehmen und Spitzengehälter drosseln etc. Banken verstaatlichen etc.

3. Auch wird die Kehrseite der Globalisierung durch diese Krise erstmalig deutlich sichtbar. Wie beim Fallen der berühmten Dominosteine, ist in selbiger Geschwindigkeit die Krise um den Globus gezogen und hat dabei keinen Halt vor Staaten gemacht und die Vernetzung und Abhängigkeiten untereinander deutlich werden lassen. Globales Handeln zur Schaffung globaler Rahmenbedingungen und Interdependenzen ist notwendiger denn je.

4. Neue geopolitische Player wie die Emerging Market Staaten und deren Verflechtung / nehmen als Folge des Aufstiegs von China, Brasilien, Indien mehr und mehr Gestalt an, sei es bspw. bei Themen wie CO2 Emissionen, Entwicklungshilfe, EnergieRessourcen. Das Aufsteigen dieses neuen Machtblockes bietet die Chance für mehr Kooperation und Koalition, gerade im Zusammenhang mit der neuen US Regierung, welche ja für eine breite Vermögensteilung steht

5. Soziologische Studien decken auf, dass gerade in Krisenzeiten, eine stärkere Besinnung auf die sozialen Werte stattfindet und weniger eine Fixierung auf die private Reichtums-Maximierung. Als Beispiele nennt sie die Free Cycle Bewegung, deren Mitglieder lieber Dinge verschenken, als sie bei ebay zu verkaufen. Das Jobsharing in Japan mit dem die Beschäftigten auf eigene Initiative hin Massenentlassungen verhindern oder abmildern.

Wir werden sehen, ob Frau Hertz mit Ihren Vermutungen richtig liegen wird. Sie appelliert an alle Beteiligten, an die Bevölkerung, die Politiker, an handelnde Personen, die Krise und Katastrophe in eine Chance zu verwandeln.
Die Chance gemeinsam ein besser überwachtes, ausgeglicheneres Wirtschaftssystem zu schaffen. Ein System welches die Ideologien von sozialer Gerechtigkeit, Fairness, Moral zum Ausdruck bringt und insbesondere auf Nachhaltigkeit ausgerichtet ist.
Und um nun mit dem Bezug zum Internet abzuschließen, da diese Zusammenfassung ja ausschließlich im Internet auf www.executivesearchconsultants.de erscheint – erwartet Frau Noreena Hertz, Professor für Globalisierung, die Open Source Version des Kapitalismus .

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