Ask the Expert”, mit Rolf Heeb, President AIMS International Wien

April 16, 2009 on 8:05 pm

Rolf Heeb, Gründer von IFM Institut für Managementberatung GmbH, Neuss,  AIMS International Germany GmbH, Neuss und President AIMS International Wien, Österreich   – hier gehts zur englischen Version des Interviews

Herr Heeb, danke dass Sie sich die Zeit nehmen. Wir freuen uns sehr, heute mehr über AIMS zu erfahren. www.aims-international.net www.ifmonline.de

1.    Stellen Sie unseren Lesern doch in 3-4 Sätzen die AIMS International  kurz vor, sowohl im internationalen als auch im nationalen Kontext.
AIMS International ist die laut der Search Consult Studie 2006 die größte internationale Executive Search Organisation weltweit. Seit mehr als 10 Jahren gehört AIMS International mit heute über 90 Büros in 55 Ländern und mehr als 350 Consultants zu den führenden HeadHuntern. Weltweite Verfügbarkeit in allen Industrienationen, besonders in den wirtschaftlichen Entwicklungsländern, kombiniert mit einheitlich hohen Qualitätsstandards in allen Büros sind die wesentlichen Merkmale unserer Services für unsere internationalen Kunden. In Deutschland ist AIMS International mit der AIMS International-Germany GmbH in Neuss (Deutscher Hauptsitz), München, Stuttgart und Hamburg vertreten.

2.    Sie waren bei diversen  Rankings nicht nach Umsätzen, sondern nach der Anzahl der Büros als Weltmarktführer aufgeführt. Wo stehen Sie denn heute?
Mit der Anzahl der Büros sind wir lt. Search Consult weltweit in 2006 die Nr. 1 und in 2007 die Nr. 2.  In einem  Ranking nach Ländern würde AIMS International in den vergangenen 5 Jahren weltweit immer an Position 1 gestanden haben. Lt. Kennedy Information gehören wir, gemessen am Umsatz, zu den 10 größten Executive Search Organisationen weltweit.  Für unsere Kunden ist die weltweite Verfügbarkeit mit einem hohen gleichmäßigen Qualitätsstandard wichtiger als unser weltweiter Umsatz. Deshalb fühlen wir uns auf einem der führenden Plätze nach einem solchen Ranking wohler als in einem Umsatzvergleich.

3.     Welche mittelfristige Strategie verfolgen Sie im Headhunting Geschäft? Gehen Sie eine verstärkte Fokussierung nach Segmenten, oder Management Levels an und worin sehen Sie die strategischen Stärken Ihres Netzwerkes?
Unsere mittelfristige Strategie steht auf 3 Säulen

1.    Weiteres Wachstum
durch Erschließung neuer Länder, besonders in Asien und Südamerika sowie eine stärkere Präsenz durch mehr Büros in den USA.
In den oben aufgeführten Regionen sind wir heute in den wesentlichen Ländern / Staaten bereits gut vertreten. Wir stehen nun vor der Aufgabe die Länder / Regionen zu erschließen, in die unsere Kunden in Zukunft weiter investieren werden.

2.    Kontinuierliche Sicherstellung einer gleich hohen Qualität
unserer Leistungen in allen Büros weltweit. Wir haben bereits seit vielen Jahren weltweit gültige und funktionierende Qualitätsstandards, so dass unsere Kunden ei-ne gleich hohe Qualität unserer Services in allen Ländern erwarten können. Ebenso praktizieren wir die Bündelung unserer Industrieerfahrungen in unseren „Global Teams”
-    Automotive
-    Financial Services
-    FMCG, Retail and Luxury Goods
-    Industrial and Engineering
-    IT and Telecom
-    Pharmaceutical, Health Care and Life Science
-    Energy (Oil and Gas, Renewable and Power Generation)
sehr erfolgreich. Unser Wachstum stellt uns jedoch immer wieder vor neue Herausforderungen. Dies trifft insbesondere für neue Schwellenländer zu, in denen wir beginnen professionelle executive search services, die teilweise in diesen Ländern noch nicht existieren, einzuführen. Dies erfordert ein permanentes Training unserer Mitarbeiter weltweit.

3.    Ausbau von Talent Management Services
In verschiedenen Ländern haben unsere Partner interessante zusätzliche HR-Services in Bereichen wie Coaching, Assessments, HR audits etc. aufgebaut. Diese Leistungen zu internationalisieren und auf die Kulturen und Anforderungen in den Ländern in denen wir tätig sind zu adaptieren, ist eine große Herausforderung für uns. Damit erschließen wir für unsere Kunden neue Möglichkeiten und für uns neue Geschäftsfelder.

4.    Herr Heeb, wie kommentieren Sie das derzeitige Marktumfeld für Executive Search / Head-hunter? Es gibt ja ein Sprichwort welches besagt, in jeder Krise liegt ja auch eine Chance. Wo sehen Sie diese in den nächsten 12 – 36 Monaten für die Branche generell als auch für das Netzwerk, welches Sie global führen.
International ist die gegenwärtige Situation sehr unterschiedlich zu bewerten. Ich war in der ersten Aprilwoche 2009 in Mumbai (Indien) bei unserem Asien Pacific Meeting, an dem alle Partner der Region teilgenommen haben. Indien ist zum Beispiel ein Land in dem fast alle Industrien, die in vielen anderen Ländern von der Krise betroffen sind, kaum oder keine Auswirkungen verspüren. Banking und Automotive, die wohl weltweit am meisten betroffenen Branchen, wachsen hier auch in dieser Zeit weiter. Dies gilt in der Folge auch für unsere Büros in Indien, die sich auch in der Krise sehr positiv entwickeln.

Wir haben weltweit die Strategie uns derzeit auf die Branchen zu konzentrieren, die nach wie vor wachsen oder stabil sind. Dazu gehören Health Care, Pharma, Energie und auch die meisten FMCG Branchen.  Darüber hinaus nutzen wir jetzt die Chance auch in anderen Branchen in Ruhe mit Kunden über die langfristige Zukunft bzw. Zusammenarbeit zu sprechen. Viele Unternehmen nehmen sich nun die Zeit ihre preferred supplier zu reduzieren und sich auf einige wenige, weltweit verfügbare executive search Unternehmen zu konzentrieren.

Für uns bedeutet die Krise auch, dass gute Berater auf dem Markt sind, mit denen wir unsere Teams verstärken. Ein vernünftiges, antizyklisches Verhalten stärkt unsere Marktposition.

5.    Sie verfügen ja über eine sehr internationale Vita, dennoch stellen wir es uns nicht leicht vor, eine multinationale Organisation aus Neuss heraus Global zu führen. Wie sehen sie das Glo-bale Bild? In welchen Regionen sehen sie am ehesten wieder Wachstum?

Wir führen unsere weltweite Organisation nicht von Neuss aus. Wir haben ein executive board, das sich aus drei regionalen boards zusammensetzt. Unsere board member kommen aus Chicago, Hong Kong, Budapest, Zürich, Brüssel und Bergen. Meine Funktion als Präsident der weltweiten Organisation könnte ich von jedem Ort der Welt aus wahrnehmen.

Ich sehe in unserer dezentralen Führungsorganisation einen großen Vorteil, da unsere board member viel dichter an den Kulturen unserer Partner sind als das von einem zentralen head-quarters’ aus der Fall sein könnte. Natürlich haben wir auch ein physisches headquarters’ in Wien. Von hier aus werden jedoch nur administrative Aufgaben wahrgenommen. Alle business development Funktionen sind durch entsprechende Mitarbeiter bei mir in Neuss konzentriert. Dies macht die tägliche Zusammenarbeit effektiver.

In Europa sehen wir für AIMS International nur noch ein geringes Wachstum durch die Er-schließung neuer Länder. Wir sind hier in fast allen Ländern sehr gut vertreten. Die Länder aus der Region Ex-Jugoslawien sind für uns noch ein Zielgebiet. In Asien stehen wir vor unserer zweiten Expansionswelle. Nachdem wir in den wesentlichen Ländern dieser Region sehr gut vertreten sind, stehen nun Länder wie Thailand, Vietnam, Indonesien, Malaysia und Neuseeland auf unserem Entwicklungsplan. In Süd- und Mittelamerika planen wir für 2009 noch Aktivitäten in Venezuela, Kolumbien und Costa Rica.

6.    Mit wie vielen Beratern sind Sie in Deutschland präsent und was waren Ihre letzten Besetzungen, die Sie uns nennen dürfen und wollen?
Wir sind in Deutschland zurzeit mit 27 Mitarbeitern vertreten von denen 10 im aktiven Beratergeschäft sind. Bis Mitte 2009 werden wir voraussichtlich 15 Berater sein. In den vergangenen 12 Monaten haben wir ca. 150 Projekte von Deutschland aus betreut. Dabei handelte es sich sowohl um Besetzungen in Deutschland als auch um Projekte im Ausland für die wir in Deutschland die Key Account Management Funktion wahrnehmen.

Etwa 50 % dieser Positionen sind senior management Positionen, 40 % middle management Positionen und ca. 10% Spezialisten Positionen.

Wir haben mehr und mehr Mandanten, die aus dem Ausland kommen und Führungskräfte aus Deutschland für das Ausland suchen. Wir besetzen gerade Positionen dieser Art für Un-ternehmen in Riga, Bergen und Mumbai.

Über einzelne Kunden möchte bzw. kann ich an dieser Stelle nicht sprechen. Unsere Kunden sind jedoch überwiegend große deutsche Mittelständler, die auch im Ausland mit eigenen Organisationen vertreten sind, deutsche Konzerne und DAX Unternehmen sowie ausländi-sche Unternehmen aller Größenordnungen, die in Deutschland tätig sind oder werden. Mit vielen dieser Kunden haben wir weltweit geltende preferred supplier Verträge.

7.    Wir haben mehrere hundert Besucher jeden Tag auf unserer Seite – davon auch gerade in letzter Zeit verstärkt „Suchende”. Welchen Tipp geben Sie – sofern man diesen so allgemein geben kann – Suchenden, welche noch bis vor kurzem in gut bezahlten Führungspositionen tätig waren und nun unter zum Teil ungewohnten Bedingungen, sich neu orientieren?
Die Frage ist pauschal nur schwer zu beantworten. Flexibilität ist hier die beste Empfehlung. Dies trifft auf Orts- und Branchenwechsel ebenso zu wie auf Einkommensfragen. Ein Karriereberatungsgespräch mit uns oder einem Kollegen kann für viele Führungskräfte, die sich noch nicht oft selbst beworben haben, sehr hilfreich sein.

8.    Wie sehen Sie den Arbeitsmarkt  denn ganz persönlich im Wandel? Sehen Sie Digitalisierung, Globalisierung eher als Schrittmacher und Wachstumstreiber für neue Jobs oder  bewegt sich das Volumen an Führungspositionen durch diese Trends und Markt-Konsolidierung eher nach unten?
Die Globalisierung hat bereits Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt und wird meiner Ansicht nach, unabhängig von einer gegenwärtigen Wirtschaftskrise, zukünftig noch größere Auswirkungen haben. Der Arbeitsmarkt wird vielfältiger und größer, verlangt jedoch von den Marktteilnehmern mehr Flexibilität und internationales Denken. Dies betrifft vor allem die jüngeren Generationen für die die Globalisierung zum Arbeitsalltag werden wird.

9.    Mit welchem Umsatzrückgang rechnen Sie – wenn ja, mit welchem national und international?

National werden wir in Deutschland in 2009 voraussichtlich auf dem Niveau von 2007 sein. 2008 war für uns und die Branche ein außergewöhnlich gutes Jahr.
Durch verschiedene, gegenläufige Auswirkungen werden wir international in 2009 voraussichtlich ebenfalls das Niveau 2007 halten können. Wir werden in Ländern präsent sein, in denen wir in 2008 kein Geschäft gemacht haben, wir haben Länder, die trotz Wirtschaftkrise stabil auf dem Niveau 2008 sind, und Schlüsselländer, in denen wir wohl zum Teil erhebliche Umsatzeinbußen hinnehmen müssen. In der Summe rechnen wir mit einem zufriedenstellenden Ergebnis, wenn wir im Laufe des Jahres nicht noch von außergewöhnlichen Ereignissen überrascht werden.

Sehr geehrter Herr Heeb, wir danken Ihnen ganz herzlich für Ihre Zeit und wünschen weiterhin gute und erfolgreiche Geschäfte.

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