Wenn aus Freunden Headhunter werden
August 10, 2010 on 3:45 pmHirschfactor will aus Familie, Facebook-Freunden und Bekannten Headhunters machen. Bei erfolgreicher Vermittlung winken Prämien von bis zu 20’000 Franken. Bislang steht dem schweizer Start-up aber noch die Schweizer Mentalität im Weg: Den eigenen Freund zu «verkaufen», ist nicht jedermanns Sache, sagt Gründungsmitglied Fabio Magagna.
In der Schweizer Finanzbranche geht es wieder aufwärts. Die Nachfrage nach Arbeitskräften steigt – günstige Verhältnisse also für Fabio Magagna, Crista Henggeler und Kai Eberhardt. Die Jungunternehmer starteten vor zwei Monaten das Start-up Hirschfactor . Registrierte Nutzer sollen über die Internetplattform ihren Freunden und Bekannten Jobs aus der Finanzbranche empfehlen, die Unternehmen dort ausschreiben. Hirschfactor will aus Eltern, Geschwistern und Freunden also Hunters – Jäger – machen. Das ist neu im deutsprachigen Raum und stösst laut Magagna auf Resonanz: «Interesse ist vorhanden. Wir sind gut gestartet.»
Vermittelt werden sollen vor allem 28- bis 40-Jährige mit mindestens drei Jahren Arbeitserfahrung und einem Jahreseinkommen von 100’000 Franken aufwärts. Der Einsatz lohnt sich. Die Prämie für eine erfolgreiche Vermittlung liegt etwa bei einem Monatsgehalt des zu vergebenden Jobs. So können auch schon mal bis zu 20’000 Franken winken – verdient mit ein paar wenigen Mausklicks.
Affront Headhunting
Hirschfactor bewege sich mit seinem Angebot zwischen Jobboards und Personalvermittlungs- und Headhunterunternehmen. Der Unterschied: Die Jungunternehmer führen keine persönlichen Interviews und verdienen einen Bruchteil von dem, was Personalvermittler und Headhunters einnehmen. Diese verrechnen 20 bis 30 Prozent des Jahresgehalts eines Jobs, Hirschfactor gerade mal 10 Prozent. Aber auch durch die Konzentration auf die Finanzbranche hebt es sich von anderen Plattformen ab. Der Entscheid, sich auf diese Branche zu beschränken, kam nicht von ungefähr, sagt der Elektroingenieur. Zwar kamen noch andere Bereiche wie die Pharmabranche in Frage. Die Angestellten dort bleiben aber ihrem Arbeitgeber länger treu als jene im Finanzsektor und sind meistens älter, wenn sie eine Führungsposition erreichen. Die Mentalität in der Finanzbranche ist eine andere. Laut Magagna ist es für Banker und Konsorten normal, regelmässig den Arbeitsplatz zu wechseln. Dabei lässt man sich auch schon mal gerne von einem Headhunter unter die Arme greifen. Gespräche, die die Jungunternehmer mit solchen Profis führten, zeigten, dass allgemein Unterschiede in den Mentalitäten der Sprachräume bestehen. Unterschiede, die sich aufs Hunting auswirken können. So erfuhren die drei Jungunternehmer, dass es im angelsächsischen Raum als Kompliment gilt, von einem Headhunter vermittelt zu werden. Anders in der Schweiz: Hier wird es als Affront verstanden. «Freunde und Bekannte gegen Geld an einen Arbeitgeber zu verkaufen, ist nicht die Schweizer Art», betont Magagna.
Verwandte Artikel – Sie sollten auch lesen:
- Headhunter-Knigge
- aktuelle Headhunter-SuchMandate
- verdeckter Stellenmarkt
- Goldene Regeln
- Headhunter im Bereich Profi-Sport
Keine Kommentare bislang
Zur Zeit sind keine Kommentare für diesen Beitrag möglich.
Die Headhunter-Branchen-Spezialisten Branchen-Kompetenz der Headhunter / Personalberatungen:
Headhunter Financial-Banking Services | Headhunter Technology,Telco-IT | Headhunter Lifescience, Health,Biotech-Pharma | Headhunter Consumer Products-Retail | Headhunter Industrial-Services | Headhunter Business-Professional Services | Headhunter Energie, Infrastructure-Utilities | Headhunter Auto,Transport-Logistics | Headhunter Media,Entertainment,Publishing|
zur
aktualisierten Headhunter-Datenbank
(Branchen-Spezialisten/Sektorenkompetenzen)